Abendmahl

Fehlt da nicht was? Ein Abendmahlstisch ohne Jesus und seine Jünger? Für mich ist dieses Bild des Leipziger Malers Ben Willlikens eine Entdeckung. Was für ein Mut, das altbekannte Da Vinci-Bild neu zu denken, was für ein Licht, was für ein Freiraum. Nach Ostern ist alles neu geworden, so wie die Kirche auch heute in Coronazeiten herausgefordert ist, neu zu werden. Erst auf den zweiten Blick ist mir die Bedrohung aufgefallen, die auch in diesem Bild liegt. Das Licht ist gleißend hell, der Tisch ist steril, die Türen links und rechts sind dunkel wie schwarze Löcher und verriegelt wie Gefängnistüren. Es könnten auch KZ-Türen sein.

Die Zeit der KZs war auch für die Kirchen eine dunkle Zeit. Der Großteil der Kirchen hatte die Machtergreifung Hitlers und die Diktatur der Nationalsozialisten freudig unterstützt und erhoffte sich davon eine Zeitenwende. Wieviel unfassbares Leid und Elend diese Wende tatsächlich bringen würde, nicht nur in den KZs, hatte sich wohl keiner vorstellen können. Heute, am 8. Mai, jährt sich der Tag der Befreiung von der Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten zum 75. Mal. Ein Grund zur Dankbarkeit und zum Gedenken.

Willikens sagt selbst über sein Bild: „Die Idee zum Abendmahl entstand in Mailand 1976 als Metapher für das Ende der Heilsgeschichte.“ Für ihn sei das Bild der Abschluss einer finsteren Zeit gewesen. Er habe es im Zorn und voller Wut ohne Hoffnung gemalt. Damals habe er nur gebrochene Versprechen gesehen: Was habe die Aufklärung gebracht, was habe das Christentum bewirken können?

So ist das Bild auch eine Mahnung: Bleiben wir wachsam und folgen keinen falschen Heilsversprechen. Und ringen wir als Christen darum, wie der Freiraum, den uns der Osterglaube gibt, die Menschen auch wirklich frei macht.


Ehrenmal 4

Anlässlich des 75. Jahrestages des Kriegsendes hat die Leitung des Landesverband Berlin-Brandenburg (deren Mitglied ich seit 4 Jahren als stellvertretender Leiter bin) ein Anschreiben verfasst, das insbesondere an die Opfer der ehemaligen Sowjetunion während des Zweiten Weltkrieges erinnert. Hier ist es zu finden.

Und auch das Präsidium des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland (BEFG) hat ein Statement zu diesem Jahrestag veröffentlicht, was ich euch nicht vorenthalten möchte.


hoffnungsvoll m

Die Rubrik hoffnungsvoll soll regelmäßig Hoffnungszeichen hinaussenden. Das heutige Bericht kommt von Marlen H. und bezieht sich auf unsere Gottesdienstangebote der vergangenen Wochen:

"Ich möchte mich auf diesem Wege einmal ganz herzlich bedanken für all` Eure Mühe bei der Gestaltung der Gottesdienste in der Coronazeit in völlig neuer Form. Obwohl es diverse Gottesdienste im Fernsehen gab, fand ich mich durch die Predigten, die Musikgestaltung unserer Gemeinde mehr angesprochen. Vertraute Stimmen bekamen Gesichter und das sogar im eigenen Wohnzimmer. Der Ostergottesdienst war sehr lebendig gestaltet, auch alle Weiteren empfand ich als angenehm. Deshalb wollte ich mal ein kleines Feedback geben und mich bei allen Beteiligten bedanken. Ich finde es lobenswert, was Ihr auf die Beine gestellt habt, ich fühlte mich dadurch mit Gott und der Gemeinde absolut verbunden, ein herzliches Dankeschön dafür. Bleibt oder werdet alle gesund und seid herzlichst gegrüßt."

Vielen Dank für die lieben Worte! Habt ihr auch eine Alltagsgeschichte erlebt, die anderen Hoffnung bringen könnte? Dann schreibe sie gerne auf und schicke sie an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.


Gottesdienst ohne KG
Ab 17. Mai wollen wir wieder Gottesdienste am Sonntag vor Ort in der Deulstraße 16 anbieten. Wir werden dabei anders Gottesdienst und Gemeinschaft erleben als wir es bisher gewohnt waren. Aber die gute Nachricht ist: Wir starten wieder! In unserem frisch erarbeiteten Schutzkonzept findet ihr alle Maßnahmen, die wir als Gemeindeleitung - unter Beachtung aller offiziellen Vorgaben – erarbeitet haben, um den Schutz aller Teilnehmenden bezüglich des Coronavirus zu gewährleisten. Die 10 wichtigsten Maßnahmen in der Reihenfolge, wie du sie am Sonntag vorfinden wirst, will ich hier nennen:

  • Reinkommen: Der Zugang zum Gemeindehaus wird nur noch über den Haupteingang sein. Es wird auf 1,5m Abstand zu anderen Besuchern geachtet.
  • Mundschutz und Desinfektion: Beim Betreten des Gebäudes wird der mitgebrachte Mund-Nasen-Schutz aufgesetzt. Dieser wird auch bei jeder Bewegung im Gemeindehaus getragen. Während des Gottesdienstes (nach dem Einnehmen des Sitzplatzes) darf der Mund-Nase-Schutz abgenommen werden. Für diejenigen, die keinen Mundschutz dabeihaben, werden welche in der Gemeinde bereitliegen. Am Eingang steht auch Desinfektionsmittel bereit, mit der Bitte sich die Hände zu desinfizieren.
  • Kontaktdaten erfassen: alle Gottesdienstteilnehmenden vermerken in einer Liste ihre Anwesenheit an diesem Sonntag. Diese Liste dient ausschließlich der Rückverfolgung der Kontakte bei einer möglicherweise erfolgten Infektion. Nach 4 Wochen wird die Liste vernichtet.
  • Mindestabstand und Platzanzahl: Die Stühle stehen paarweise, zum nächsten Stuhlpaar sind 2 Meter Abstand. Gottesdienst-Teilnehmende aus einem Haushalt dürfen nebeneinandersitzen, Alleinkommende sitzen ohne Sitznachbarn. Wir damit rechnen, dass mit ca. 35 Gottesdienstbesuchern alle Plätze belegt sein werden.
  • Videoaufnahme und Livestream: Ganz neu wird auch sein, dass die Gottesdienste mit Videokamera aufgenommen und live am Sonntagmorgen auf der Videoplattform YouTube im Internet gezeigt werden. Die Gottesdienste können dort auch noch später angeschaut werden. Gleichzeitig werden wir – wie gewohnt – eine Audio-Aufnahme der Predigt auf die Homepage stellen.
  • Gesang: Beim gemeinsamen Singen bitten wir um besondere Rücksichtnahme und Zurückhaltung. Auf Gesangbücher werden wir verzichten. Chorgesang entfällt.
  • Einen Kindergottesdienst können wir leider noch nicht anbieten. Ebenso werden die Kinder beim Kinderteil im Gottesdienst nicht nach vorne kommen können. Wir arbeiten daran, schon bald ein passendes Kinderprogramm anzubieten.
  • Begegnung: Das Foyer wird nur sehr eingeschränkt zur Begegnung nutzbar sein, auch wird es vorläufig kein Kirchencafé nach dem Gottesdienst geben.
  • Für die Kollekte steht am Ausgang ein Korb bereit.
  • Rausgehen: Wir verlassen das Gemeindehaus über den Gartenausgang (bitte dabei an den Mundschutz denken). Im Garten besteht in begrenzten Umfang die Möglichkeit zur Begegnung (unter Wahrung des Mindestabstands).

Das gesamte Schutzkonzept findest du hier.
Wichtig zu wissen ist, dass dies der derzeitige Stand der Maßnahmen ist. Wir bekommen alle mit, dass sich die Lage und die dazugehörigen Verordnungen sehr schnell wieder verändern können. Wir wollen nun unsere ersten Erfahrungen sammeln und dann schauen, welche Möglichkeiten sich uns bieten. Und eines möchte ich ganz besonders betonen: Auch wenn wir eine Beschränkung der Besucherzahl haben: Du bist willkommen! Egal, ob alleinstehend oder zu zweit oder mit Kindern. Wir heißen jeden willkommen. Und sollten doch mehr Leute kommen, als wir Platz haben, werden wir uns auch dafür etwas überlegen. Gleiches gilt für alle, die aus Vorsicht oder besonderer Rücksichtnahme nicht ins Gemeindehaus kommen wollen. Auch mit euch wissen wir uns verbunden!


Himmelfahrtsgottesdienst

Unter dem Thema "Unser Glaube hat Zukunft" bietet unser Gemeindebund zu Himmelfahrt einen Bundes-Gottesdienst an. Anschließend wird es einen Vortrag und die Möglichkeit für Diskussion geben. Das Ganze kann bequem von zuhause aus online mitverfolgt werden. Das Programm und die Übertragung findet ihr hier.


Spenden ButtonAuf unserer Gemeinde-Homepage gibt es jetzt einen Spenden-Button. Das ist eine komfortable Möglichkeit, um direkt über die Homepage an die Gemeinde eine Spende zu überweisen. Ich lade ein, diesen auszuprobieren. Gerne auch mehrmals. ?


Joh

In den letzten Wochen hat unser FSJ’ler von seinem Leben in Madagaskar berichtet. Derzeit beschäftigt er sich mit seinem Leben in Deutschland. Dazu ein Bericht von Sigrun und Ralf G., die ihn in letzter Zeit viel dabei begleitet haben:

"Liebe Gemeinde, wir können folgendes Mutmachendes erzählen: Joh, unser FSJ`ler ist noch bis zum 31.8.2020 bei uns in der Gemeinde. Viele haben ihn kennengelernt und schätzen seine fleißige Arbeit und sein Arrangement. Joh möchte anschließend in Deutschland bleiben und hier eine Ausbildung zu machen.
Ende April hat sich Joh bei vier verschiedenen Ausbildungsstätten beworben. Nach drei Tagen bekam Joh die erste Antwort und er mußte, natürlich auf Deutsch, Rede und Antwort stehen, warum er gerade dort diese Ausbildung beginnen will. Diese 15 Minuten waren für Joh, der ein höflicher und zurückhaltender junger Mensch ist, die Deutsch-Sprache-Bewährungsprobe. Die Ausbildungsfirma, der Sozialdienst der Volkssolidarität, hatte alle Unterlagen von Joh gelesen und half Joh. Ihm wurde anschließend eine E-Mail geschickt, worin steht, was er noch alles zu tun hat, damit er diesen Ausbildungsplatz (Start 1.9.2020) bekommt.
Alle genannten Bedingungen wurden eingereicht bzw. begonnen. Die schulische Ausbildungsstelle freut sich auf Joh, hat das sogleich geführte Telefonat ergeben. Natürlich ist die Zeit knapp und die Herausforderungen sind noch groß. Aber seinem Ziel, in Deutschland längerfristig Fuß zu fassen, ist Joh jetzt ein ganzes Stück nähergekommen. Denkt an ihn, fragt nach und tragt diese Hilfe und dessen Gelingen im Gebet mit."


Trust once more

Einer meiner christlichen Lieblingsmusiker ist Jason Upton. In seinem gerade neu aufgenommenen Lied Trust once more heißt es:

Jemand hier ist zerbrochen, jemand hier ist verletzt, jemand hier wartet, jemand hier hofft: auf die Liebe, dass sie kommt und jede Tür aufschließt, es braucht dich und mich, uns einmal mehr zu öffnen und sich zu entscheiden, erneut zu vertrauen.

Ich finde, dieses Lied passt wahnsinnig gut in unsere Zeit, in der das Leben vieler Menschen von Verunsicherung und geschlossenen Türen bestimmt. Das ganze Lied lässt sich hier anhören.


Gott ist stärker. Gott ist da. Bei uns.

 

 

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