„Ich habe den Eindruck, wir sind alle etwas sprachlos über das, was da gerade über uns hereingebrochen ist.“ So schrieb mir diese Woche ein Mitglied unserer Gemeinde und fasst damit in Worte, was viele umtreibt. Und doch ist mein Eindruck, dass das Bedürfnis nach Austausch und Gespräch groß ist. Keiner möchte gerne allein mit seinen Gedanken bleiben.  Das gleiche Gemeindemitglied beschreibt ihre Beobachtungen so: „Wir stehen an verschiedenen Punkten, manche haben Arbeit ohne Ende, andere Leerlauf und Einsamkeit, manche sind vielleicht auch ganz dankbar für diese Atempause. Und dann dieses egoistische Hamstern?! Wie können wir in allen diesen Spannungsfeldern verbunden bleiben, nicht die Hoffnung verlieren und als Christen das Licht am Leuchten halten?“

Ich habe bei meinen vielen Gesprächen in den letzten Tagen ebenso ganz unterschiedliche Gefühlslagen wahrgenommen. Die Spanne reichte von „Es ist schon ganz schön einsam.“ (von jemandem, der allein wohnt) bis hin zur freudigen Feststellung „Ich fühle mich pudelwohl.“ (von einem älteren Gemeindemitglied, die sich ganz gut mit der Situation - wobei sie mit Familie zusammenwohnt - arrangiert hat).

Die Hoffnung nicht zu verlieren ist in diesen Zeiten wichtiger denn je. Deshalb gibt es auch die neue Rubrik hoffnungsvoll in diesem Newsletter. Darin wollen wir kurze persönliche Erfahrungen veröffentlichen, die Glaubensmut und Zuversicht verbreiten. Denn mit unserem Gott brauchen wir uns nicht zu fürchten, sondern können hoffnungsvoll nach vorne schauen. Wenn du auch etwas dazu beitragen kannst, dann schreibe gerne an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Und hier der aktuelle Beitrag:

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Wir haben gerade eine Zeit mit vielen schmerzlichen Einschränkungen. Doch haben wir als Familie festgestellt, dass sich durch die neue Situation auch neue Freiräume eröffnen. So haben wir in den vergangenen Tagen mit unseren großen Kindern schöne Spiele-Nachmittage und Abende gehabt. Das gab es schon länger nicht mehr und hat Spaß gemacht. Eine schöne alte und auch wieder neue Erfahrung.“

Vielen Dank an Christian B. für diesen hoffnungsvollen Beitrag in unruhiger Zeit.


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Pastor im Dienst

Manche_r fragt sich vielleicht in besonders langatmigen Momenten dieser Tage: Was macht jetzt eigentlich der Pastor, wo es doch gar keine Veranstaltungen und Gottesdienste mehr gibt? Das kann ich gerne sagen. Ich habe mal meine Tätigkeiten der aktuellen Woche aufgelistet:
Montag: Emails schreiben und beantworten, Telefonate, Vorbereitung AK Gottesdienst, Arbeit für unser Kindersozialprojekt Check-In, Gemeindebüro, Arbeit für Landesverband.
Dienstag: Treff mit FSJ’ler in der Gemeinde, Emails und Telefonate, Sitzung des AK Gottesdienst als Videokonferenz
Mittwoch: Arbeit fürs Check-In, Emails, Sitzung des Ältestenkreises (Telefonkonferenz)
Donnerstag: Ökumenischer Konvent (Videokonferenz), Check-In-Teamtreffen (Videokonferenz), viele Telefonate, Newsletter Frische Mitteilungen schreiben, Planung Ostergottesdienst, erste Notizen für Predigt am Sonntag.
Freitag: Frische Mitteilungen fertigstellen, Telefonate, Predigt für Sonntag erarbeiten, Sitzung der Landesverbandsleitung (Videokonferenz).
Samstag: Predigt für Sonntag fertigstellen und aufnehmen.
Sonntag: frei :)

Ihr merkt, auch wenn das Gemeindehaus derzeit ziemlich verwaist ist, bleibt doch genug zu tun. Wie bei vielen von euch auch passiert jetzt ebenso bei mir vieles telefonisch, per Video oder Email. Gerne können auch wir miteinander ins Gespräch. Ich würde mich freuen, mich mit dem einen oder der anderen auszutauschen. So oder so, wir bleiben miteinander unterwegs. Und wie sieht es bei euch gerade aus? Alles wie immer, Home Office oder gar Leerlauf? 


Briefe

Neues Angebot: Brief für analogen Menschen

Ab kommender Woche wird es ein zusätzliches Angebot in der Corona-Zeit für alle die Gemeindemitglieder und -freunde geben, die noch ausschließlich analog – sprich ohne Internet – unterwegs sind: wir werden in regelmäßigen Abständen einen Brief per Post verschicken, in dem wir Informationen aus den Frischen Mitteilungen und Ausschnitte aus der Sonntagspredigt aufgreifen werden, damit auch für die analogen Menschen die Verbindung zur Gemeinschaft der Gemeinde spürbar bleibt. Wir werden den Brief zunächst an diejenigen versenden, die älter als 75 Jahre sind. Sollte bei Leserinnen und Lesern dieses Newsletters oder euch bekannten Personen auch Interesse an dem Brief bestehen, dann bitte eine kurze Nachricht schreiben an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Andersherum gilt das Gleiche: manche 75+ Leute sind mit dem Internet gut vertraut und nutzen dort unsere Angebote. Wer sich dazu zählt und den Brief nicht haben möchte, darf ihn auch gerne abbestellen. Zusammengestellt wird dieser Brief abwechselnd von einzelnen Mitgliedern der Gemeinde.


Gottesdienst

Ostergottesdienste zu Hause erleben

Die Passionszeit geht dem Ende zu und in Sicht kommen Gründonnerstag, Karfreitag, Ostersonntag – Grabesstille und Osterfreude. Dieses Jahr werden wir diesen Bogen nicht mit Gottesdiensten im Gemeindehaus feiern können. Und trotzdem können wir uns gemeinsam auf den Weg machen. Die Hoffnung fest im Blick: Die Liebe ist stärker als der Tod. Damals, heute. Wir können Passion und Ostern in Corona-Zeiten gemeinsam feiern, weil eine kreative Gemeinschaft entstehen kann, die sich gegenseitig inspiriert und bereichert mit Ideen. Wir können gemeinsam entdecken, wie das möglich wird: Mit sozialer Distanz zusammen trauern, warten, hoffen, jubeln.

Hier ein paar Ideen, die wir uns für die Karwoche und das Auferstehungsfest überlegt haben:

Wie wäre es, den Gründonnerstag mit einem Mini-Gottesdienst inklusive Abendmahl zu Hause zu feiern. Das eignet sich besonders für einen Mehr-Personen-Haushalt. Das Gottesdienst Institut Nordkirche bietet dafür hier eine Vorlage mit Bibeltexten, Gebeten, und Liedvorschlägen Liedern an.

Für den Karfreitag wird es in der nächsten Woche eine Sonderedition Frische Mitteilungen geben, mit Vorschlägen zur Gestaltung, Andachtstexten und Gebeten. Außerdem werde ich ein Wort zum Karfreitag als Audioaufnahme zur Verfügung stellen, welches, wie auch die Sonntagspredigten, auf unserer Gemeindehomepage abrufbar und zum Download zur Verfügung steht. Wer die Aufnahme auf dem Handy hört, kann auch einfach folgenden Link anklicken.

Für das Osterfest haben wir uns etwas Besonderes einfallen lassen, das aber nur gut wird, wenn viele von euch mitmachen: Es ist eine uralte kirchliche Tradition, dass am Ostermorgen der Liturg, Priester oder Gottesdienstleiter der versammelten Gemeinde zuruft: Der Herr ist auferstanden! Und die Gemeinde antwortet mit dem Ruf: Er ist wahrhaftig auferstanden! So haben auch wir es in der Gemeinde Deulstraße seit Jahren praktiziert, gefolgt von einem fröhlich-geselligen Osterfrühstück. Nun werden wir dieses Jahr zu Ostern nicht in der Gemeinde gemeinsam frühstücken, sondern jede und jeder wird sein eigenes Ei zuhause kochen (und essen).  Doch darüber hinaus können wir nun alle Priester und Gottesdienstgestalter sein. Wir könnten uns den Oster-Ruf über mediale Wege austauschen, um einander nahe zu sein und Glaubensmut zuzusprechen. Wie das konkret gehen kann:

Schickt an die Gemeinde den Oster-Ruf, also „Der Herr ist auferstanden“ oder „Er ist wahrhaftig auferstanden“ (sucht euch eins davon aus). Ihr könnt den Satz als Sprachnachricht im Gemeindebüro auf dem AB (Tel.nr.: 030-5350659) oder per WhatsApp (an 0151-5956307) hinterlassen, schickt eine Handy-Video-Botschaft (an 0151-51956307), schreibt eine Postkarte (an EFG Berlin-Oberschöneweide, Deulstraße 16, 12459 Berlin), malt ein Bild und schickt es per Post oder schickt ein Foto vom Bild per Handy an oben stehende Nummer oder per Email an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Oder verpackt den Oster-Ruf auf irgendeine andere Art und Weise. Da sei eurer Kreativität keine Grenzen gesetzt. Haltet es ganz einfach oder macht es kunstvoll! Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Alle Einsendungen werden wir dann auf den verschiedensten Wegen, die uns zur Verfügung stehen, veröffentlichen – Gemeinde-Homepage, Newsletter, Brief, Audio-Gottesdienst. Ich bin sehr gespannt, was zurückkommen wird. Gerade in dieser Zeit halten wir an dem Osterbekenntnis fest, denn es gilt nach wie vor: Der Herr ist auferstanden – er ist wahrhaftig auferstanden.

Am Ostersonntag schließlich wird es einen Ostergottesdienst als Audioaufnahme auf unserer Gemeindehomepage zum Download geben, mit Musik, Liedern, Bibelworten, Gebet und Predigt. Der Gottesdienst wird von Sabine V., Andreas B., Friedemann S. und Thomas Bl. gestaltet werden.

Und selbstverständlich wird es auch diesem Sonntag eine Predigt mit musikalischer Umrahmung an der gleichen Stelle geben. 


Musik

Was könnte besser gegen Quarantäne-Depression helfen als fröhlich-stimmende Musik. Derzeit wird viel hochwertige Musik und Kultur online kostenfrei zur Verfügung gestellt, wofür sonst nicht wenig Geld bezahlt werden muss. Ungewöhnliche Zeiten ermöglichen ungewöhnliche Maßnahmen. Eine Perle – besser gesagt eine ganze Perlenkette – bietet die WDR Kulturambulanz an, mit Musikstücken, Lesungen, Theaterstücken uvm. Schaut euch nur diese Musik aus dem Wohnzimmer von Raphaela Gromes und Julian Riem an. Mit Cello, Charme und viel Energie, so werden die Cellistin und der Pianist angekündigt. Sie spielen 20 Minuten lang Werke von R. Strauß. Und ich kann euch versichern: es ist ein Wirbelwind der guten Laune. Schon sieht es alles nicht mehr ganz so grau aus.  


Und zum Schluss, nicht vergessen:

Gott ist stärker. Gott ist da. Für uns.

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Vernetzt im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) in Deutschland K.d.ö.R.

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